Gut Laach liegt im Rurtal im Naturpark Nordeifel zwischen
Nideggen und Hürtgenwald, 192 m NN. Der Betrieb setzt sich zusammen aus derzeit ca.
75
ha Dauergrünland und 11 ha Wald.

Mit der Zucht von reinrassigen Longhorns wurde auf Gut Laach 1989 begonnen.
Vorausgegangen waren Informationsreisen zu Ausstellungen und Zuchtbetrieben in
Großbritannien. Longhorns waren bis zu diesem Zeitpunkt eine auf dem
Kontinent gänzlich unbekannte Rinderrasse. Trotzdem fiel die Entscheidung
zu Gunsten dieser "Unbekannten" nicht schwer und der Aufbau der heute ca.
45 Mutterkühe umfassenden Reinzuchtherde begann mit ausgesuchten Tieren aus den
besten Herden wie zum Beispiel Fishwick, Grove House, Bemborough und Rousham, um
nur einige zu nennen. Zur Zeit sind fünf Zuchtbullen aus unterschiedlichen Linien im Einsatz. Mit
Nachzucht beläuft sich der Viehbestand im Durchschnitt auf ca. 130 Tiere. Der
größte Teil der Herde wird ganzjährig im Freien gehalten und nur mit eigenem
Futter gefüttert, d.h. im Winter Zufütterung von Grassilage oder Heu. Die
Jungtiere, die vor dem Winter abgesetzt werden, erhalten zusätzlich noch
Zuckerrübenpellets , damit sie im ersten Jahr nicht an Kondition verlieren. Auf
den Zukauf von industriellen Fertigfuttermitteln wird verzichtet. So ist gewährleistet
, dass nicht ungewollt Substanzen gefüttert werden, die die Fleischqualität
und die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen . Der Bestand ist unter regelmäßiger
tierärztlicher Kontrolle und amtlich anerkannt Brucellose-, Leukose-, TB-
und BHV1-frei. Alle Tiere sind gegen BTV 8 geimpft. Alle in der Zucht eingesetzten Tiere sind beim Zuchtverband Longhorn
Cattle Society registriert.
Von der Castleview Herde ausgehend befinden sich
verschiedene Zuchten im Aufbau, unter anderem auch in Belgien, Luxembourg und den
Niederlanden. Auch aus den USA und Australien besteht ein großes Interesse, dem
allerdings wegen der bestehenden Veterinärauflagen nur über den Export von
Embryonen nachgekommen werden kann. Im Frühjahr 2002 traten zwei männliche,
kastrierte Absetzer den Weg nach Frankreich an, um dort als zukünftige
Zugochsen ihre Stärke zu beweisen.

Die Herde wird rein kommerziell gehalten, ohne zusätzliche Investitionen in
teure Stallplätze oder Zukauffutter. Tiere, die nicht in die Zucht oder zur
Gebrauchskreuzung gehen, werden als Schlachttier entweder ab Hof oder über
einen regionalen Schlachtbetrieb vermarktet. Folgende Schlachtgewichte und
Klassifizierungen ließen sich z.B. bei einer Gruppe Schlachtbullen erreichen ,
die extensiv aufgezogen und gehalten waren:
Alter |
Schlachtgewicht |
|
Klassifizierung |
19 Mo |
355,0 kg |
|
R3 |
19 Mo |
365,6 kg |
|
R3 |
20 Mo |
387,0 kg |
|
R3 |
20 Mo |
376,6 kg |
|
R3 |
20 Mo |
356,0 kg |
|
R3 |
23 Mo |
399,6 kg |
|
R2 |
Beste Erfahrungen haben wir auch beim Einsatz von Longhornbullen auf Rinder
anderer Fleisch-oder Milchrassen gemacht. Die Kälber, auch bei der Färsenvornutzung,
werden leicht geboren, verfügen über ein hohes Wachstumspotential und sind
ausgesprochen vital. Die weiblichen Kreuzungskälber entwickeln sich zu
hervorragenden, robusten Mutterkühen, die ohne Probleme mit Bullen der schweren
kontinentalen Fleischrassen belegt werden können und über hohe
Milchleistung, beste Muttereigenschaften und absolut problemlose Klauen verfügen.

Bestätigt
wurden die im Betrieb erzielten Ergebnisse auch durch die Stationsprüfung von 5 Jungbullen, die am 14.10.2000
zur Eigenleistungsprüfung nach Eickelborn transportiert wurden. Bei
Prüfungsabschluss am 27.4.2001 erreichten sie folgende Gewichte:
OM-Nummer |
Gewicht
bei Anlieferung |
300 Tg*
400 Tg** |
tgl.Zunahme |
Gewicht bei
Prüfungsende |
DE05.33078886 |
342 kg |
381,89 kg*
479,80 kg** |
1.201 gr |
479 kg |
DE05.33078887 |
340 kg |
403,57 kg*
499,20 kg** |
1.260 gr |
495 kg |
DE05.33078889 |
309 kg |
362,46 kg*
479,80 kg** |
1.211 gr |
471 kg |
DE05.33078890 |
278 kg |
315,30 kg*
449,52 kg** |
1.244 gr |
446 kg |
DE05.33378895 |
262 kg |
460,00 kg** |
1.168 gr |
417 kg |
Die Erfahrung der letzten 20 Jahre hat gezeigt, dass mit keiner anderen Rasse
unter unseren Betriebsbedingungen wirtschaftlicher Fleisch produziert werden
kann.
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