RASSEPORTRÄT
Das Ursprungsgebiet dieser vor den Weltkriegen populärsten
Rinderrasse Englands war das Cravendistrict in Yorkshire. Von Yorkshire aus
erfolgte die Verbreitung der Longhorns dann in die Gebiete Lancashires,
Westmorlands und die Midlands. Die Rasse erreichte ihre größte Popularität
im 18. Jahrhundert, als Robert Bakewell (1725-1795) mit Longhornrindern und
Lincoln-Longwoolschafen das erste dokumentierte Zuchtprogramm in der Geschichte
der Nutztierhaltung durchführte.
Durch gezielte Auswahl der Elterntiere züchtete Bakewell die
Longhorns, die bis dahin eine Dreinutzungsrasse war (Milch-, Fleisch- und
Zugtiere) in eine reine Fleischrasse um , ohne daß die bisher angestrebten
Merkmale wie Langlebigkeit, Milchreichtum, Leichtkalbigkeit und Anpassungsfähigkeit
an nahezu alle Klima- und Futterbedingungen verloren gingen. Der erste
Zuchtverband, "The Longhorn
Cattle Society" wurde 1878 gegründet und ist heute noch sehr aktiv für
die Belange der Rasse tätig.
 |

|
Das Longhorn, wie man es heute züchtet, unterscheidet sich
kaum von seinen Vorfahren. Wie prähistorische Höhlenmalereien
zeigen sind Rinderrassen dieser " Primitivfärbung " schon seit
Urzeiten in ganz Europa bekannt. Auch Knochenfunde belegen, dass die
Rinderrassen Europas vor 7000 Jahren gravierende Ähnlichkeiten mit den heutigen
Longhorns aufwiesen.
Es ist ein mittelrahmiges, gut bemuskeltes Rind von
großer Farbenvielfalt. Allerdings ist die weiße Zeichnung, genannt "finching"
, auf Rücken, Schwanz und Unterseite obligatorisch.
Besonderer Wert wird auf einen geraden Rücken, ausgeprägte
Hinterviertel, gut gewölbte Rippe und kräftige Fundamente mit guten Klauen
gelegt.
Leichtkalbigkeit, beste Muttereigenschaften und ein absolut
gutmütiger Charakter sind fest in dieser Rasse verankert.
Ausgewachsene Bullen erreichen ein Gewicht von bis zu 1300 kg,
Kühe von bis zu 900 kg.
|